So., 02.12.07, 17:30 – 18:00 Uhr / ARD

Ein Film von Dr. Rita Knobel-Ulrich

Am Anfang waren sie skeptisch – die Hildesheimer. Der neue Pfarrer – so erfuhren sie – käme aus Afrika. Würde der Zentralafrikaner überhaupt gut genug Deutsch sprechen? Schließlich würde er seelsorgerliche Gespräche führen müssen. Und der kulturelle Unterschied! Wie würde die Gemeinde damit klarkommen? Sie wussten, es gibt zu wenig Priester in Deutschland. Nun sollte der Neue – wie viele andere – als „Importpriester“ die Lücke schließen.

Doch Dr. Willy Manzanza gewann die Herzen im Sturm. Liebevoll wird er „Pfarrer Willy“ genannt. Seine lebendigen Predigten hält er in gewähltem Deutsch. Er hat in Deutschland promoviert. Zu Hause im von Armut und Chaos gebeutelten Kongo leben seine Eltern und neun Geschwister. Irgendwann will er nach Hause zurück.

Die Wärme der afrikanischen Menschen vermisse er in Deutschland, gibt er vorsichtig zu verstehen. Als ein NDR-Team ihn in diesem Herbst auf einer Reise in seine Heimat begleitet, wird klar, was er damit meint: Die Kirche bebt, als der Pfarrer vor seine Gemeinde tritt. Hier wird Glauben mit allem ausgedrückt: mit der Stimme, dem ganzen Körper. Glaube ist nicht allein für den Kopf, sagt Pfarrer Willy. Und nach dem Gottesdienst sagen einige: „Früher habt ihr uns Missionare geschickt. Jetzt bringt unser Pfarrer Euch den Glauben wieder. Bei Euch sind die Kirchen ja so leer und die Gottesdienste so kurz …“ Seit kurzem weht jetzt auch in Hildesheim neuer Geist.

Hinweis: alle Bilder auf dieser Unterseite stammen von Schulz TV

Der Pfarrer in seiner Heimat
Gottesdienst in Kinshasa
Beim Abendmahl
Rita Knobel-Ulrich mit Fernsehteam in Kinshasa
Pfarrer Manzanza in seiner Gemeinde