Schwule Jungs: Elias und seine Freunde

In einer Bravo- Umfrage erklärten 25 % aller Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren, sie hätten schwule Erfahrungen. Wie viele davon tatsächlich später ihren Eltern offenbaren, sie seien schwul, ist nicht bekannt. Aber dass eine solche Eröffnung oft eine tiefe Krise in der Familie auslöst, ist klar, denn die meisten Eltern haben klare Vorstellungen in Bezug auf die Zukunft ihrer Kinder. Schwul sein gehört meist nicht dazu, denn trotz aller Aufklärung wissen Eltern, dass ihr Sohn damit zu einem Außenseiter wird, der in bestimmten Berufsfeldern seine Neigung wird verbergen müssen. Auch Eltern heterosexueller Jugendlicher können sich den Konflikt ausmalen: Stehe ich zu meinem Kind oder mache ich ihm Vorhaltungen? Mache ich mir selbst Vorwürfe, irgendetwas falsch gemacht zu haben? Hoffe ich, dass sich diese Entwicklung verändert? Stehe ich das mit meinem Kind gemeinsam durch oder versinke ich in Verzweiflung, weil ich bestimmte Lebensträume in Bezug auf Enkel und heiles Familienleben begraben muss? Das coming out junger Leute ist immer noch ein Problem – trotz aller Aufklärung, vor allem für Jugendliche, die nicht in die Subkultur einer Großstadt eintauchen können, sondern in der Provinz aufwachsen, ist das ein Konflikt, der die ganze Familie in Mitleidenschaft zieht. Da gibt es die Eltern, die von einem Leben mit Schwiegertochter und Enkeln träumen und den Sohn immer wieder fragen, wann er denn mal seine Freundin vorstelle. Und da sind die Söhne, die sich mit Schuldgefühlen und Angst herumplagen, nicht so zu sein wie alle, am Montag nicht mit tollen Eroberungsgeschichten aus der Disko aufwarten zu können, zu wissen, dass die Eltern sich eine andere Zukunft für ihren Sohn vorstellen, darunter zu leiden, dass man immer ein Außenseiter sein wird, der großen Mut braucht, bis er sich dazu durchringt, Eltern und Freunden offen zu erklären: ich bin schwul .

Wir begleiten Jugendliche und zeigen , wie sie und ihre Eltern mit der Eröffnung klargekommen sind: Mama , ich bin schwul